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Brautkleid für den schönsten Tag der Frau

Das Brautkleid ist für die Frau das wohl wichtigste Kleidungsstück in ihrem Leben – so verspricht es zumindest das weit verbreitete Ideal. Daher ist die Suche nach dem perfekten Kleid auch oftmals sehr aufwändig – und nicht selten frustrierend.

Der weiße Spitzentraum auf dem Foto ist der absolute Blickfang. Glücklich lacht die junge Dame ausgelassen in die Kamera. Es scheint, als wäre der perfekte Moment eingefangen, arrangiert für die Erinnerung, zum nie-vergessen. Aber so soll es ja auch sein, nicht wahr? Immerhin hat man so viel Energie aufgewartet, um dieses Kleid zu finden, das am Ende schon irgendwie eine eigene Persönlichkeit zu haben scheint und dem Frau vielleicht sogar ein Tränchen nachweint, wenn der samtene Tüll im Schuhkarton unter dem Kleiderschrank verschwindet.

Es gibt viele Möglichkeiten, an ein Kleid heran zu kommen. Die erstere, traditionelle, ist, das Brautkleid der eigenen Mutter zu tragen. Was deren Herzen zu überdimensionalen, wild pochenden Klopsen anschwellen lässt, beschert Ihnen eher eine kalte Gänsehaut auf dem Rücken. Der staubige Stoff hat mit ,,heute“ nicht mehr viel gemein. Weder den Trend, noch den Duft frisch verarbeiteter Textilen. Viele Töchter tragen es trotzdem – weil sie ihre Mutter so lieb haben und nicht enttäuschen wollen 😉 .

Sie können ein Kleid auch kaufen. Hetzen Sie mit Ihrer besten Freundin von einem Geschäft zum anderen, treiben Sie Verkäuferinnen in den schlichten Wahnsinn, zwängen Sie sich in ein Korsett nach dem anderen und träumen Sie schlimme Kleidfressende Monsterträume von Ihrem Traumkleid, bis Sie die Schnauze wirklich gestrichen voll haben. Und dann? Ist guter Rat wahrscheinlich ziemlich teuer. Aber oftmals sieht man in dieser Situation den Wald vor lauter Bäumen nicht. Gönnen Sie sich eine Woche Pause und streifen dann nochmal in aller Seelenruhe durch die Geschäfte, ganz so, als hätten sie alle Zeit der Welt, sich das wundervollste Stück auszusuchen. Vielleicht haben Sie es ja schon gesehen – und nur nicht richtig wahr genommen, aufgrund der ganzen Stresshormone? 😉

,,Wir verleihen Träume“ – so ein Slogan einer Firma, die Brautkleider verleiht. Genau. Denn diese romantischen Märchenkleider haben leider auch immer ihren Preis. Von teuer bis überteuer ist eben alles dabei. Und ein gebrauchtes Kleid findet irgendwie auch niemand so richtig gut. Da ist die billige Alternative doch vielleicht das richtige? Viele warten außerdem mit dem Argument auf, dass es sinnig ist, soviel Geld für einen einzigen Tag aus dem Fenster zu werfen. Nur damit das teuerste aller Kleidungsstücke unter dem Kleiderschrank den Motten zum Fraß vorgeworfen wird, weil man es nie wieder anziehen wird. Ein geliehenes Kleid kann man allerdings ganz bequem wieder abgeben, damit eine andere denselben tollen Traum leben kann. 🙂

Aber es gibt natürlich auch noch eine dekadente Form der Brautkleidsuche. Nämlich gar keine. Man fordert sich einfach einen sympathischen Schneider an und entwirft das Kleid einfach selbst. Ist für die Frauen gut, die schon ein detailliertes Kleid im Kopf haben und nicht bereit sind, von dieser Vorstellung abzuweichen. Achja und natürlich für die, die einfach das nötige Kleingeld dafür übrig haben 😉 .

Ganz egal, für welche Art Sie sich entscheiden, wichtig ist doch, dass Sie sich am besagten Tag wohl fühlen und tatsächlich ausgelassen und glücklich in die Kamera lachen können. Und wenn Sie sich in einem Kartoffelsack am wohlsten und schönsten fühlen, dann ziehen Sie eben einen Kartoffelsack an 🙂 .

Helena