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Die Jugend von heute – erstaunlich angepasst

Wenn von der heutigen Jugend die Rede ist, war das früher ein Thema, bei dem Oma und Opa regelmäßig auf die verfallenden Werte und den fehlenden Respekt der jungen Leute schimpften. Doch wie ist das heute? Gibt es noch die rebellierende Jugend, die sich gegen die Werte der Eltern auflehnt? Gibt es noch die Jungs und Mädels, die das Establishment schockieren wollen? Aktuelle Studien sagen: weniger.

Das Handy gibt den Takt vor

Die Jugend von heute möchte am liebsten so sein wie alle. Und da alle ein Smartphone haben, darf dies natürlich bei den Jugendlichen nicht fehlen: Das Verhältnis zum Handy ist eher emotional als technisch geprägt, und ohne Smartphone fühlt sich der oder die Jugendliche von heute eher unsicher. Digitale Medien sind das Thema Nummer eins. Fast alle befragten Teenager sind der Meinung, dass sie ohne digitale Medien sozial verarmen würden. Der – durchaus auch bei Jugendlichen eher negativ angesehene – Nebeneffekt ist, dass auf Partys die Mehrzahl der jungen Gäste eher auf ihr Handy starrt, anstatt soziale Kontakte zu pflegen. Das wäre früher ungefähr so undenkbar gewesen wie ein Teenie, der auf einer Party statt zu tanzen ein Buch gelesen hätte.

Konservative Familienwerte sind wieder „In“

Im Bereich Familie und Beziehung sehnen sich die jungen Leute von heute zum Großteil nach Kindern und einer festen Beziehung. Sex ist vielen überraschenderweise gar nicht mehr so wichtig, dafür wollen die meisten einen festen Partner haben. Die Familienplanung wollen die meisten befragten Jugendlichen bis 35 abgeschlossen haben. Religion und Nationalität sind indes fast kein Thema mehr – den meisten ist Religion nicht wichtig. Zu Flaggen, Nationalfragen oder der Nationalhymne haben die meisten Jugendlichen keinen emotionalen Bezug.

Ist die heutige Jugend noch zu retten?

Ja. Mit ein bisschen mehr Mut zur Rebellion, denn Angepasstsein ist doch eher etwas für Erwachsene. Vielleicht sollte man den Jugendlichen einfach mal das Handy wegnehmen und sie auf ein AC/DC-Konzert schicken und sehen, ob der Rebellions-Funke überspringt. Einen Versuch wäre es wert. Doch trotz vieler Gemeinsamkeiten bei den 14- bis 17-Jährigen ist eines offensichtlich: „Die Jugend von heute“ gibt es nicht und gab es auch noch nie. Es existieren weiterhin große soziokulturelle Unterschiede zwischen den verschiedenen Lebensmodellen und -ansichten.

„Die Jugend von heute“ gibt es nicht

Als Fazit kann man feststellen, dass der Großteil der heutigen Jugend eher angepasst leben möchte. Doch es gibt auch weiterhin die rebellierende Tochter, die gegen die Eltern ankämpft und die bestehenden Werte infrage stellt. Es gibt auch weiterhin den unangepassten Sohn, der Subkulturen spannender findet als abends bei Facebook zu scrollen. Und das wird auch hoffentlich immer so bleiben, auch wenn Oma und Opa dann wieder über die Jugend von heute schimpfen.


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Helena