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Die Jugend von heute: Unverständlich und zu laut?

Das Klischee ist Jahrtausende alt. „Die Jugend von heute“ ist zu frech, zu laut und nimmt sich Dinge raus, die wir uns nie getraut hätten.

„Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widerspricht den Eltern und tyrannisiert die Lehrer.“ Das stammt angeblich von Sokrates, beweisen kann das aber niemand, zumindest bei Platon steht es wohl definitiv nicht.

Trotzdem – so oder so ähnlich haben wir das alle schon mal gedacht. Oder gebrüllt. Nur wenige schaffen es tatsächlich, Verständnis für die Dinge aufzubringen, mit denen die sogenannten „Jungen“ tagtäglich ankommen.
Sie schütteln den Kopf? Wohl sehr tolerant, gerade was die jungen Leute angeht? Dann habe ich hier für Sie eine kleine Liste. Wenn Sie es schaffen, nicht zusammenzuzucken, dann müssen Sie auch nicht weiterlesen. Falls Sie nicht wissen, was genau gemeint ist, können Sie trotzdem lesen, um sich bei Kontakt nicht zu sehr zu erschrecken.

HipHop. Jamba- Klingeltöne. „Der süße Schnuffel“ an der Spitze der Charts. Bushido. Schnappi das Krokodil. Yogi- Oh- Sammelkarten- Spiele. Computerspiele, in denen den Gegnern das Gehirn rausgeschossen wird. Der Euro. Die Einheit. Na gut, die letzten beiden waren unfair. „The Playboy- Mansion“ im Nachmittagsfernsehen. Die 200 Euro teuren Handys, die jeden Monat gewechselt werden. Handtaschen, bei denen man sich wundert, wie sich die Zielgruppe die finanziert. Kleidungsstücke, bei denen man sich über ganz andere Dinge wundert. Oder diese Art, über Trends Bescheid zu wissen, von denen ich persönlich noch nie etwas gehört habe.

Beim Erstellen der Liste ist mir übrigens ein Punkt aufgefallen, zu dem ich am Ende dieses Beitrags kommen wollte und für den die Aufzählung ein unerwartet gutes Beispiel abgibt. Ja, mich nerven junge Leute. Ja, auch ich wettere gerne gegen diese Dinge.

Aber nüchtern betrachtet sind das alles Dinge, die den Kindern von Medien, Firmen und Trendforschern aufgedrückt worden sind. Von den Erwachsenen also. Die „Jungen“ leben einfach nur in Reinform das, was ihnen die Älteren hinterlassen haben. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, um es dann ganz schnell wieder zu vergessen. Dieser Schluss ist nämlich um einiges deprimierender, als das Schimpfen auf „die Jugend“.

Helena