Home » Familienleben » Hilfe im Alltag – wie weit kann man vertrauen?

Hilfe im Alltag – wie weit kann man vertrauen?

Jeder kennt das. Mit dem Alter werden Probleme, welche früher nicht der Rede wert gewesen sind, plötzlich zu nicht mehr wegzuignorierenden Störenfrieden. Das Resultat sind oft Abstriche, die der Mensch im Alltag hinnehmen muss. Einkaufen wird schwieriger, das Aufräumen der eigenen Wohnung dauert immer länger, die Wege beim Spazierengehen werden zusehends kürzer.

Das ist vollkommen normal, im Alter will der Körper eben nicht mehr hüpfen und springen, sondern ruhen und Maß halten. Selbstmitleid ist da unangebracht, man sollte sich eher überlegen, wie man mit den Problemen, sollte man welche haben, am Besten umgeht. Als erstes wären da die lieben Verwandten. Die sind jedoch leider Gottes meistens unterwegs, arbeiten oder sind anderweitig beschäftigt, und wenn man keine mehr hat, fällt diese Option sowieso weg. Außerdem ist das Gefühl, ständig auf seine Kindern oder Enkel angewiesen zu sein, auch nicht gerade erhebend. Das gilt noch viel mehr für Freunde, denen man gerne auf Augenhöhe, statt als auf Hilfe angewiesener Mensch begegnen würde.

Für die Aufräumarbeiten zu Hause bietet sich eine Putzfrau an. Natürlich, man ist automatisch der Meinung, dass die einem die Wohnung ausräumen. Das ist jedoch meistens nicht mehr als ein Vorurteil, einfach mal in die Anzeigen schauen und ein paar Leute zum Kennenlernen einladen. Wenn man Privatpersonen partout nicht vertrauen kann, gibt es auch große Firmen, die Putzfachkräfte zum Mieten bereitstellen. Das Problem dabei: Putzkräfte sind ziemlich teuer. Da gibt es, zum Teil kostenlose, Alternativen.

Es kommt natürlich darauf an, wie dringend die Hilfe im Haushalt benötigt wird, sich einfach mal zu informieren kann sicherlich in keinem Falle schaden. Gemeinnützige Verbände, die Altenpflege anbieten, gibt es eigentlich überall. Leider schwankt die Qualität sehr stark. Geschichten von Pflegern, die ihre Patienten als Opfer missbrauchen, kommen einem sofort in den Sinn, Gerüchte über Korruption in gemeinnützigen Organisationen hat man sicherlich auch schon aufgeschnappt. Ganz wichtig ist: Nicht alles glauben was man hört. Das gilt in beide Richtungen. Schreiben Sie gemeinnützige Organisationen nicht einfach ab, sondern rufen sie da mal an und fragen sie die aus.

Gleichzeitig gilt aber auch, dass sie sich keinesfalls als Patient in die Hände eines Arztes begeben. Es ist also kein unbedingtes Vertrauen angebracht. Die Pflegekräfte sind zwar alle geschult, die Organisationen kämpfen aber zum Großteil mit Geldmangel. Nicht einfach zugreifen, nur weil es kostenlos ist! Wenn Sie einen Pfleger gefunden haben, geben Sie ihm ruhig etwas Zeit, bis sie sich aufeinander einstellen können. Sollten Sie jedoch der Meinung sein, dass der Pfleger ungeeignet ist, Sie im schlimmsten Fall beleidigt oder ausraubt, dann nur keine falsche Scheu. Machen Sie seinem Vorgesetzten ausdrücklich Ihren Standpunkt klar und wechseln Sie die Organisation. Und versuchen Sie immer, so viel wie möglich noch selbst erledigen zu können, so bleiben sie aktiv!

Helena