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Meldepflicht bei Läusen

Kopfläuse sind in den letzten Jahren wieder auf dem Vormarsch. Vor allem in Kindergärten und Grundschulen führt der Aushang „Wir haben Läuse“ ein- bis zweimal im Jahr zu Panik bei den Eltern. Die kleinen Krabbler sind zwar nicht gefährlich, aber äußerst lästig. Eine sofortige und konsequente Behandlung sollte direkt eingeleitet werden. Sowohl für die Eltern als auch für die Betreuungseinrichtung besteht eine Meldepflicht.

Was sind Kopfläuse und wie erkenne ich sie?

Kinder stecken sich rasch mit Kopfläusen (Pediculi capitis) an. Die Tierchen sind überraschend schnell und gelangen von Kopf zu Kopf, sobald Kinder die Köpfe zusammenstecken. Nur eine einzige Laus reicht aus, um den Befall auzulösen. Läuse haben also nichts mit ungewaschenen Haaren zu tun. Auch Erwachsene können sich anstecken.

Kopfläuse sind Parasiten, die im menschlichen Haar leben und sich vom Blut der Kopfhaut ernähren. Sie fühlen sich besonders dort wohl, wo es warm und geschützt ist: Im Nacken und hinter den Ohren. Ist die Laus hungrig, hat sie eine blass-graue Farbe, ist sie satt, erscheint die Laus rot-braun. Eine Laus legt pro Tag bis zu neun Eier, die sie an die Haare klebt. Diese Eier und die Eihüllen werden als Nissen bezeichnet. Nissen sind optisch den Schuppen ähnlich, kleben jedoch im Gegensatz zu diesen fest am Haar.

Bei der Blutmahlzeit spritzt der Parasit betäubenden Speichel in die Kopfhaut, sodass der Biss zunächst nicht wehtut. Dieser Speichel ruft später den typischen Juckreiz hervor. Kratzen verursacht dann nässende Wunden, die sich entzünden und gelbliche Krusten ausbilden können, das sogenannte Kopfläuseekzem.

Wie kann Läusebefall behandelt werden?

Kratzt sich Ihr Kind auffällig am Kopf, können Sie bei hellem Licht die Kopfhaut mit einer Lupe nach den Plagegeistern absuchen. Vor allem die weißen Nissen lassen sich gut entdecken. Wenn Sie Läuse gesichtet haben, sollten Sie sofort mit der Behandlung beginnen, denn jeder Tag Warten führt zu mehr Läusen. Wenn eine Eigenbehandlung erfolglos bleibt oder Ihr Kind bereits Ekzeme ausgebildet hat, sollten Sie zum Arzt gehen.

Die Läusetherapie sollte nicht nur bei dem Betroffenen, sondern prophylaktisch gleich für die ganze Familie erfolgen. Entfernen Sie alle Textilien mit denen Ihr Kind Kontakt hatte: Wäsche, Stofftiere aber auch Kämme und Bürsten können Sie zunächst in Plastiksäcken fest verschlossen weglegen. Alles was bei 60 Grad waschbar ist, kommt in die Waschmaschine. Empfindliche Dinge können Sie für mindestens zwei Tage einfrieren oder drei Tage in einem verschlossenen Plastiksack lagern. Das überlebt keine Laus.

Für die Behandlung stehen verschiedene Läuseshampoos zur Verfügung. Wichtig ist, dass Sie die Anleitung zur Anwendung genau beachten. Shampoos mit dem Inhaltsstoff Dimeticon (Silikonöl) verhindern, dass die Läuse atmen können. Ein spezieller Nissenkamm mit eng stehenden Zinken entfernt die an den Haaren klebenden Nissen. Sehr wichtig ist auch die Nachsorge: Untersuchen Sie regelmäßig den Kopf Ihres Kindes, denn wenn auch nur eine Laus die Behandlung überlebt hat, müssen Sie wieder ganz von vorne anfangen und direkt wieder mit der Therapie beginnen.

Radikales Haare-Abschneiden rottet übrigens die Läuse am besten aus. Bei den heutigen Behandlungsmöglichkeiten ist das zum Glück aber nur noch bei massivem Befall nötig.

Meldepflicht von Eltern und Einrichtungen bei Lausbefall

Wenn Ihr Kind Läuse hat, sind Sie verpflichtet, die Betreuungseinrichtung – also Schule, Kindertagesstätte oder Hort – sofort zu informieren. Weiterhin dürfen Sie Ihr Kind nicht in die Betreuung schicken, solange der Befall nicht austherapiert ist. Die Leitung der Betreuungseinrichtung muss wiederum das Gesundheitsamt informieren, sobald Kopfläuse auftreten. Die Regelungen sind im Paragraph 34, Absatz 5 und 6 des Infektionsschutzgesetzes festgehalten. Diese Maßnahmen sollen die Verbreitung des Parasiten möglichst schnell eindämmen. Darum ist es äußerst wichtig, sich daran zu halten. Nur so können sowohl die eigenen als auch andere Kinder effektiv geschützt werden.

Tipp: Vergessen Sie nicht, auch Ihren Freundes- und Bekanntenkreis über den Lausbefall zu informieren, denn nur, wenn alle bei der Behandlung mitziehen, kann ständige Wiederansteckung verhindert werden.


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Helena