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Schwanger und plötzlich wird geheiratet

Viele Paare denken zuerst gar nicht über das Heiraten nach, oftmals ändert sich das aber schlagartig, sobald ein Kind unterwegs ist.

Da ich ja gestern bereits über das ,,falsche“ Heiraten geschrieben habe, dachte ich, ich nehme den Faden heute gleich noch einmal auf und gehe noch einen Schritt weiter: Denn oftmals wird auch viel zu überstürzt geheiratet, weil der Nachwuchs sich überraschend ankündigt.
Man möchte ja kein uneheliches Kind zeugen. Und überhaupt: Was sollen denn die Nachbarn von uns denken…?
Bisher war das Leben ja so schön einfach: Am Wochenende wurde bis Mittags im Bett rumgefläzt, Chipskrümel flogen umher und man hatte keine größeren Sorgen als das aktuelle Party-Programm am Samstag Abend. Klar, lieben wir uns, aber heiraten, hä, wieso das denn? – Oftmals das ,,Motto“ vieler junger Paare. Aber dann passiert´s. Kondom geplatzt oder die Pille hat ,,irgendwie“ nicht richtig gewirkt: Schwanger. Schwanger und nochmals schwanger, egal, wie man das Wort dreht und wendet, das Leben ist plötzlich ein ganz anderes. Und wird sich für den Knirps entschieden, schwebt auch die ungeklärte Frage nach dem Heiraten offen im Raum herum.

Die rechtliche Legitimierung der Beziehung lockt mit angeblichen finanziellen Vorteilen: Steuervorteile, Erbvorteile und natürlich das Sorgerecht spielen da keine ganz unwichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung. Und irgendwie ist das ja auch gesellschaftlich in unseren Köpfen einfach ,,drin“, dass bei Kindern geheiratet wird. Aber Stop mal!
Finanzielle Vorteile gibt es heute nur noch bedingt! Das Sorgerecht wird seit langem schon fairerweise auch unter nicht Verheirateten aufgeteilt, da spielt es keine Rolle, ob man den Nachnamen teilt oder nicht. Des Weiteren sind auch viele andere finanzielle Bereiche klar getrennt von dieser ,,Nebensächlichkeit“, beispielsweise werden die Schulden auch nur von dem getilgt, der sie auch tatsächlich zu verantworten hat – ganz egal, ob verheiratet oder nicht. Nur beim Erben gehen die Bindungslosen wirklich leer aus, da birgt die Heirat tatsächlich massive Vorteile.

Und dann das mit den Nachbarn. Denken die denn nicht sowieso schon ständig irgendetwas? Wenn Sie Klatschsüchtige Nachbarn haben, ist es auch egal, ob Sie heiraten oder nicht. Die reden sowieso. Wenn nicht über Ihr uneheliches Kind, dann eben über den schief gewachsenen Baum im Vorgarten. Natürlich spricht gar nichts gegen das Ehelichen, wenn beide ohnehin eine positive Meinung darüber haben und sich lieben. Dann möchte ich sie unbedingt persönlich vor den Traualltar schleifen 😉 , jedoch sollte man sich das einfach immer sehr gut überlegen. Das ist eine Entscheidung fürs Leben. Und so eine Scheidung tut leider nicht nur im Herzen weh, sondern auch im Geldbeutel.

Helena