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Wie Grundschullehrer heute die Weltreligionen vermitteln können

Unsere Zeit ist durch Globalisierung und Zuwanderung gekennzeichnet. Menschen, die früher in unterschiedlichen kulturellen Sphären lebten, rücken näher zusammen. Dies bringt es mit sich, dass die Gesellschaften in Europa zunehmend von einem Pluralismus geprägt werden, der sich in der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung ebenso wie in einer Vielfalt der Religionen zeigt. Besonders Grundschullehrer sind in dieser Situation gefordert, Kindern die Unterscheide der Weltreligionen zu vermitteln und schon in jungem Alter an Werte wie Toleranz und Offenheit heranzuführen.

Vorurteile abbauen

In vielen Klassen sitzen in der Grundschule heute Kinder nebeneinander, die aus Elternhäusern mit unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten kommen. Nicht nur im städtischen Raum gehören neben christlichen auch muslimische Schüler inzwischen zur Regel. Weil Kinder selten die Lehren und Praktiken anderer Religionen kennen, besteht immer die Gefahr, dass sie die in ihrem jeweiligen Umfeld verbreiteten Bilder und Urteile übernehmen, die oft nicht der Wahrheit entsprechen oder diese stark verzerren. Hier können Sie Aufklärung bieten, indem sie schon in der Grundschule die wichtigsten Lehren von Christentum, Islam, Judentum, Buddhismus und Hinduismus aufzeigen. Wenn Gemeinsamkeiten und Unterschiede der religiösen Traditionen von Ihnen auf dem Niveau des Kindes behandelt werden, vermitteln Sie damit auch Respekt vor den Überzeugungen und der Identität anderer.

Anschauliche Vermittlung

Gerade bei einem so sensiblen Thema wie der Religion, das erfahrungsgemäß viel Konfliktpotential bietet, brauchen Lehrer fundierte Informationen, wenn sie vorhandene Fehleinschätzungen nachhaltig korrigieren und Ihre Schüler zur Offenheit führen möchten. Die sichersten Informationen erhält man meist von Betroffenen selber, also den Vertretern und Praktizierenden der einzelnen Religionen. Es ist darum ein guter Weg, Exkursionen durchzuführen, bei denen Sie durch den Besuch einer Kirche, Synagoge, Moschee und eines buddhistischen Zentrums den Kindern einen Eindruck vor Ort ermöglichen. So erfahren diese nicht nur theoretisch, was es mit anderen Religionen auf sich hat, sondern erleben es auch atmosphärisch. Selbstverständlich ersetzt das nicht die Notwendigkeit, die Kinder inhaltlich auf solche Begegnungen vorzubereiten. Eine gute erste Orientierung bietet das Internet. Außerdem stehen Lehrern etwa unter buhv.de/grundschule/Bausteine-Religion.html gut geeignete Materialen zur Verfügung.

Durch Begegnung zur Toleranz

Wenn Pädagogen ihren Schülern bereits im Grundschulalter solide Grundinformationen über die Inhalte und Praktiken der großen Weltreligionen vermitteln, leisten sie damit einen wertvollen Beitrag zum Abbau von zähen Vorurteilen und zum Entstehen einer echten Toleranz. Lebendige Eindrücke, die Schüler dann in Gebets- und Begegnungsstätten sammeln können, tragen dazu bei, dass sich das Gelernte einprägt und mit positiven Assoziationen verbunden wird. Auf diese Weise lassen sich bereits Kinder an die schwierige Thematik des gesellschaftlichen Pluralismus heranführen

Bildquelle : Dark Vectorangel – Fotolia

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Helena