Home » Gesundheit » Stress im Alltag: Belastung für Kinder und Erwachsene

Stress im Alltag: Belastung für Kinder und Erwachsene

Stress ist Gift für den Körper: er schwächt das Immunsystem und begünstigt Infekte, Herzinfarkte und Magengeschwüre. Mit gezielten Entspannungs- und Mentaltechniken ist es jedoch möglich, den inneren Stress deutlich zu senken.

Das Stresshormon Cortisol

Cortisol, auch Hydrocortison genannt, ist ein lebenswichtiges Hormon, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Es reguliert den Blutzucker, wirkt entzündungshemmend und steuert den Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Steht der Körper unter Stress, schüttet er vermehrt Cortisol aus, um ihn in Kampf- und Fluchtbereitschaft zu versetzen. Mit dem Cortisol-Pegel steigt der Blutzuckerspiegel, sodass dem Körper mehr Energie zur Verfügung gestellt wird. Was in Gefahrensituationen sinnvoll und lebensrettend sein kann, schwächt jedoch im Alltag das Immunsystem, sodass der Körper anfälliger für Krankheiten wird. Wer also regelmäßig beispielsweise unter Infekten leidet, sollte seinen Umgang mit Stress im Auge behalten.

Jeder reagiert anders auf Stress

Entscheidend für die Höhe des Cortisol-Pegels ist der Stress, der im Inneren wahrgenommen wird – nicht das tatsächliche Ausmaß. Menschen reagieren völlig unterschiedlich auf Stress, sodass sich auch die Körperreaktionen teilweise erheblich unterscheiden können. Wer sich selbst unter Druck setzt und schnell gestresst reagiert, hat einen deutlich höheren Cortisol-Spiegel als jemand, der objektiv gesehen den gleichen Stress hat, dabei aber innerlich viel gelassener bleibt. Besonders Perfektionisten, die einen hohen Anspruch an sich selbst haben, und Menschen, die oft niedergeschlagen sind oder unter Ängsten leiden, zählen zur Risikogruppe für einen hohen Cortisol-Spiegel.

Der gesunde Umgang mit Stress

  • Tipp 1: Abstand nehmen
  • Nehmen Sie in stressigen Situationen Abstand und betrachten Sie die Situation aus der Ferne. Welchen Ratschlag würden Sie sich als Außenstehender in dieser Situation geben?

  • Tipp 2: Das Ziel im Blick behalten
  • Anstatt einen langen und mühevollen Weg vor sich zu sehen, sollten Sie sich auf das Ergebnis und das am Ende erreichte konzentrieren. Das sorgt für viel weniger inneren Stress und man kann sich gleichzeitig leichter für unliebsame Aufgaben motivieren.

  • Tipp 3: Sich in Ruhe und Gelassenheit üben
  • Nehmen Sie sich in stressigen Situationen einen Moment Zeit, um in Gedanken an einen Punkt zurückzukehren, an dem Sie völlig ruhig und gelassen waren. Erleben Sie diesen Moment noch einmal mit all Ihren Sinnen und geben Sie dem positiven Gefühl eine Farbe. In künftigen Stresssituationen denken Sie einfach an diese Farbe, mit der Sie nun eine gelassene Stimmung verbinden, und Sie werden sich schnell entspannen können.

In der Ruhe liegt die Kraft

Wer trotz großer Herausforderungen und hoher Belastungen, die der Alltag mit sich bringt, ruhig und gelassen bleibt, lebt langfristig gesünder und senkt sein Risiko für Infekte, Herzinfarkte und chronische Erkrankungen. Und entspannte, gesunde Eltern können mit den aufgeweckten Kleinen ja auch viel besser mithalten.

Auch Kinder leiden an Stress

Unbemerkt setzen selbst unscheinbare Situationen und Erlebnisse bei Kindern Stress aus. Bereits der Kinobesuch lässt den Cortisol-Pegel steigen. Bei einem 3D-Film geraten Kinder unbewusst in eine enorme Stresssituation.

Als Eltern sollten Sie über die Anfälligkeit Bescheid wissen. Weniger Fernsehen hilft! Auch Bewegung senkt den Cortisol-Spiegel. Haben Sie also das Gefühl, Ihr Kind sei gestresst, sollten Sie am besten direkt den nächsten Spielplatz besuchen…

Bild: Thinkstockphotos, iStock, Alliance

Helena