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Bilinguale Erziehung: was ist zu beachten?

Mama und Papa kommen aus verschiedenen Ländern. Da liegt es nahe, die Kinder zweisprachig zu erziehen. Doch das ist schwerer als man vielleicht meint. Damit die Kinder also profitieren und nicht ernüchtern, sind diese Tipps zu beachten.

1. Machen Sie sich vorher klar, wer mit dem Kind welche Sprache spricht (gerade, wenn beide Eltern aus demselben Land, aber nicht Deutschland kommen) und welche Sprache Sie untereinander sprechen.

2. Schaffen Sie für die mehrsprachige Erziehung klare Sprach-Regeln.

3. Sie müssen mit der bilingualen Erziehung nicht gleich ab Geburt beginnen. Psychologen haben herausgefunden, dass eine zweisprachige Erziehung ab dem Kindergartenalter ausreicht.

4. Sprechen Sie die mit Ihrem Partner abgesprochene Sprache konsequent. Nicht zwischen den Sprachen hin und her springen. Das verwirrt die Kinder.

5. Jede Sprache muss mit genau einem Elternteil verbunden werden können.

6. Beide Sprachen müssen selbstverständlich in den Lebensalltag der Familie eingebunden werden.

7. Ziel ist kein bewusster Lernprozess. Wörter sollen also nicht wiederholt werden. Stattdessen geht es um Konversation.

8. Es ist ebenso möglich zu Hause konsequent Ihre Muttersprache zu sprechen und draußen die Sprache Deutsch. Hauptsache Sie verfolgen die von Ihnen aufgestellten Sprach-Regeln konsequent (siehe Punkt 2)!

9. Nicht wundern, wenn Ihr Kind etwa bis zum vierten oder fünften Lebensjahr beide Sprachen vermischt. Das ist ganz normal. Kinder benutzen dann die Wörter und Strukturen, die ihnen leichter fallen. Beide Sprachen sind unterschiedlich ausgeprägt!

10. Nicht weniger normal ist es, wenn ihr Kind Zeit braucht um selber zu sprechen. Der erste Schritt ist das Verstehen. Das Sprechen wird früh genug beginnen!

11. Setzen Sie ihre Kinder unter keinen Umständen unter Druck, denn auf Druck reagieren Kinder negativ. So kann es sein, dass der Fremdsprachenerwerb als Folge dessen ein Leben lang schwerfällt. Negative Erfahrungen bleiben uns ewig im Gedächtnis und haben Einfluss auf unser Verhalten.

12. Auch der Kinderarzt kann weiter helfen, wenn Sie das Gefühl haben, dass Probleme auftreten.

Wenn Sie die Möglichkeit haben Ihre Kinder bilingual zu erziehen, sollten Sie die Chance dringen nutzen. Denn: Mädchen und Jungen die mehrsprachig aufwachsen, haben oftmals ein besseres Gespür für Sprachen und lernen neue Sprachen schneller, da sie sich anders darauf einstellen können. Außerdem fördert es die Gehirnleistung und ist eine wichtige Ressource für die persönliche Zukunft.

Foto: Thinkstockphotos, iStock, 4774344sean

Helena