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Depression bei Jugendlichen – das kann man tun

Depressionen werden nicht nur bei Erwachsenen immer häufiger diagnostiziert, auch Kinder und vor allem zahlreiche Jugendliche leiden heute an depressiven Störungen. Dabei treten bei Jugendlichen in der Regel völlig andere Symptome auf als bei Erwachsenen. Viele der Warnzeichen gehören zu einer normalen Entwicklung in der Pubertät, wodurch das Stellen einer eindeutigen Diagnose oft sehr erschwert wird.

Depressionen bei Jugendlichen erkennen

Sowohl bei Erwachsenen als auch bei Jugendlichen gilt: Je früher eine Depression diagnostiziert und therapiert wird, desto besser sind die Heilungschancen. Eine eindeutige Diagnose zu stellen, fällt jedoch gerade bei Jugendlichen besonders schwer. Anzeichen wie Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Schlafstörungen, Aggressivität, ein geringes Selbstwertgefühl, Desinteresse und extreme Stimmungsschwankungen können schließlich auch pubertätsbedingt sein. In manchen Fällen greifen depressive Jugendliche zu Drogen oder leiden unter Essstörungen. Um eine Depression bei Jugendlichen zu erkennen, sollte ihr Umfeld die Verhaltensweisen der Betroffenen genau beobachten, auf die Probleme der Jugendlichen eingehen und sie ernst nehmen. Oft werden Depressionen nicht diagnostiziert, weil Eltern die extremen Verhaltensweisen ihrer Kinder für vorübergehende Phasen halten, die sie in der Familie selbst in den Griff bekommen. Der Gang zum Psychotherapeuten wird deshalb meist gar nicht in Erwägung gezogen. Dabei arbeiten Experten wie Prof. Florian Holsboer, Leiter des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München, an Methoden der Früherkennung von Depressionen.

Behandlung von Depressionen bei Jugendlichen

Depressionsforscher wie Prof. Florian Holsboer, der zusammen mit Carsten Maschmeyer die HolsboerMaschmeyer NeuroChemie GmbH gründete, beschäftigen sich mit den Ursachen und der Therapie von Depressionen bei Jugendlichen und Erwachsenen. Mittlerweile ist es Wissenschaftlern gelungen, spezielle Gene zu identifizieren, die im Fall einer akuten Depression im Jugendalter bestimmte Stoffe ausschütten. Dies kann durch Bluttests nachgewiesen werden. Bei der Behandlung einer Depression bei Jugendlichen werden ähnliche Methoden wie bei Erwachsenen angewendet: Medikamente und Gesprächstherapien. Dabei legen die Therapeuten ihre Aufmerksamkeit auf das soziale und schulische Umfeld ihrer Patienten. Eine wichtige Rolle spielt auch die medizinische Vorgeschichte, z. B. ob Depressionen in der Familie bereits aufgetreten sind.

Gesunde, selbstbewusste Jugendliche

Eine Depression im Jugendalter kann viele Gründe haben und zum chronischen Leiden oder sogar Suizid führen, wenn sie nicht behandelt wird. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern auf ihre Kinder eingehen, sie ernst nehmen und im Zweifelsfall lieber zu früh als zu spät einen Psychotherapeuten aufsuchen.

Bild: Irina Drazowa – Fischer

Helena