Home » Allgemein » Mobbing in der Schule – was tun? Ein Problem ohne einfache Lösung

Mobbing in der Schule – was tun? Ein Problem ohne einfache Lösung

Mobbing an Schulen ist immer wieder in die Medien geschwappt, zu einem ernsthaften Problem hochstilisiert und in anderen Jahren von Experten wieder zu alltäglichem Nebeneffekt großer Gruppen heruntergespielt worden. Verschwunden ist es nicht, das ist auch nicht möglich. Die Frage ist bloß: Was tun, wenn das eigene Kind gemobbt wird?

Man merkt es meistens nicht. Das ist ein Fakt. Wenn das eigene Kind gemobbt wird, wird es alles dazu tun, dass Sie das nicht mitbekommen. Denn Kinder sind oft zu stolz, um wirkliche Probleme, die sie wie beim Mobbing vielleicht selbst nicht verstehen, ihren Eltern mitzuteilen. Sowas äußert sich meistens erstmal indirekt in Konzentrations- oder Lernschwierigkeiten. Wenn ein Kind gemobbt wird, hat es vielleicht außerdem Angst, die Eltern als Ansprechpartner zu verlieren, wenn die mitbekommen, dass ihr Sprössling keine Freunde hat.

Oft, und hier wird es etwas ungemütlich, liegt die Verantwortung bei den Eltern. Wenn Sie erst nach Jahren mitbekommen, dass ihr Sohn in der Schule gemobbt wird, dann sollten Sie am Verhältnis zum Kind arbeiten. Vor allem das Kind von der Schule nehmen. Meiner Meinung nach kann man am Mobbing nämlich nach einem bestimmten Zeitraum nichts mehr ändern. Man sollte jedoch, wenn noch Änderungsmöglichkeiten bestehen, das Kind ermutigen, aktiv die Situation zu ändern.

Nur wie? Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Ermutigen. Stark machen. Es bringt nichts, sich bei den Eltern der Mobber zu beschweren. Oder zum Schulrat zu laufen. Wenn man Glück hat, ist der Lehrer gut, mit dem kann man das besprechen. Es sollte jedoch niemals ein rein autoritärer Zugang zum Problem gewählt werden, sobald die Lehrer wegsehen, werden die mobbenden Kinder noch fester zuschlagen/lästern. Das gemobbte Kind muss im Endeffekt das Gefühl haben, die Lösung käme aus ihm selbst.

Ich weiß nicht genau, wie das zu bewerkstelligen ist, aber es ist wichtig, dass Sie sich damit beschäftigen. Ein Großteil des Problems ist, dass der Gemobbte nicht mit jemandem reden kann obwohl er das will, weil er sich das selbst verbietet. Reden Sie mit dem Kind darüber. Der Fehler liegt nun mal nicht bei ihm, sondern bei den anderen Kindern. Leider ist es sehr schwierig, das den Kindern richtig beizubringen, weil viele Eltern es als abstraktes Problem sehen und ihren Nachwuchs mit Gegenstrategien zuballern. Wenn die nichts bringen, wird ihr Kind die Schuld zuerst bei sich suchen und das Mobbing wird doppelt effektiv sein. Das muss auf jeden Fall vermieden werden!

Helena