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Die Hochzeitsnacht muss viele Erwartungen des Brautpaares erfüllen – und erfüllt meistens nicht einmal eine

Jetzt habe ich euch schon oft genug etwas von Brautkleidern, Einladungskarten und Kirchen erzählt. Aber ein ganz wichtiger Punkt auf einer Hochzeit ist doch… genau. Die Hochzeitsnacht!

Die Hochzeitsnacht ist ja wohl der Romantikträger schlechthin! Mädchen sehen sich in verführerischer Spitze auf dem Bett räkeln, während der angetraute Geliebte Sektperlen aus dem Bauchnabel schlürft. Gedämmtes Licht im Kerzenschein, welches tanzende Schatten an die Wände wirft. Alles scheint zu leuchten, zu funkeln und die Welt hält für eine Sekunde den Atem an.

Früher war die Hochzeitsnacht mit anderen Gefühlen und Gedanken verbunden. Früher gab es ja keinen Sex vor der Ehe, zumindest nicht laut Plan. Ein Mädchen hatte jungfräulich in die Ehe zu gehen und ihren Sex gefälligst in der ersten Nacht als Ehefrau zu haben. Hier gingen wohl viele Männer auch nicht allzu zärtlich vor: Auf ruppiger Weise wurde sich genommen, was einem ab sofort ja auch ,,gehörte“.
Ich glaube, die Hochzeitsnacht war für viele Frauen eher eine Pflichtveranstaltung. Kein Tagtraum.

Aber auch heute erleben Wunschvorstellen dasselbe wie zerdrückte Seifenblasen: Aufgelöst rieseln sie in ihren Einzelteilen auf den Boden der Realität. Oft ist der Mann viel zu betrunken, um der Lust noch etwas romantisches oder gar verruchtes abzugewinnen. Aber auch Frau scheint sich davon nicht freimachen zu können. Der Alkohol ist auf den meisten Feiern eine Selbstverständlichkeit und das frische Brautpaar wollte ja eine Party, oder?

Müde und ausgelaugt wankt das Paar nach dem Heiraten so also zur gemeinsamen Wohnung, sich auf das gemeinsame Schäferstündchen freuend. Doch schon im Flur fällt ihnen etwas komisches auf: Der Fußboden ist bedeckt mit Erbsen. Und in der Küche wartet eine Sauerrei nach der nächsten. Freunde haben sich allerhand einfallen lassen, um die Rückkehr ins Heim so richtig zu vermiesen. Romantik adé, jetzt heißt es erst einmal putzen. Oder aber die Romantik inmitten eines Meers von Müll und Chaos wiederfinden.

Ich würde die Hochzeitsnacht einfach auf den Morgen verschieben. Und ihm nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Immerhin gibt es bei uns Sex ja auch schon vor der Ehe und ist, nur weil man sich jetzt offiziell zueinander bekannt hat, nicht anders geworden. Weil der Mensch, den man da geheiratet hat, ja auch nicht plötzlich ein anderer ist. Oder…?! 😉

Helena